nach Kafka
„Das schönste an meinem Bau ist aber seine Stille. Die Waldluft weht herein, es ist gleichzeitig warm und kühl. Manchmal strecke ich mich aus und drehe mich in dem Gang rundum vor Behagen. Alle hundert Meter habe ich die Gänge zu kleinen runden Plätzen erweitert, dort kann ich mich bequem zusammenrollen, mich an mir wärmen und ruhen. Dort schlafe ich den süßen Schlaf des Friedens, des beruhigten Verlangens, des erreichten Zieles des Hausbesitzes.“
Zwischen Theater und Installation untersucht Alexander Kerlin gemeinsam mit den Schauspielern Bastian Heidenreich und Mark Weigel sowie dem bildenden Künstler Veit-Simon Tempich einen der späten Texte Franz Kafkas: die hoch unterhaltsame Erzählung „Der Bau“. Ein ICH, begabt mit Sprache aber dennoch ein Tier wird paranoid, weil es nicht zugleich innen und außen, weil es nicht zugleich Bewacher und bewachtes Objekt sein kann.