kains
Das international arbeitende Künstler-Team kainkollektiv, das im Kern aus MIRJAM SCHMUCK und FABIAN LETTOW besteht, arbeitet seit 2009 in unterschiedlichen Kollaborationen an theatralen Partituren zwischen Theater, Installation und Performance. Diese Kollaborationen, von Berlin und NRW aus bis nach Polen, Kroatien oder Kamerun, sind einem Theater der Zeit-Genossenschaft verschrieben. Die Arbeit in internationalen (Ko-)Produktionen – den musiktheatralen, doku-fiktionalen GLOBE OPERAS, einem von kainkollektiv erfundenen, auf ausgiebigen Recherchen basierenden Performance-Format – ist zentraler Bestandteil der Arbeitsweise. Seit 2019 leiten sie gemeinsam mit 4 Künstler*innen Gruppen das tak Theater Aufbau Kreuzberg Berlin in einer Kollegial-Kollektiven Arbeitsstruktur.
Für seine Theaterarbeit insbesondere in NRW wird das kainkollektiv seit 2012 kontinuierlich mit der Spitzenförderung Theater NRW durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Außerdem erhielt es für die Jahre 2015-2017 und 2020-2022 die Konzeptionsförderung des Fonds Darstellende Künste. Das kainkollektiv wurde 2015 mit dem George Tabori Nachwuchsförderpreis ausgezeichnet.
Die deutsch-kamerunische Produktion FIN DE MISSION von kainkollektiv und dem kamerunischen OTHNI über das „Gedächtnis der Sklaverei“ wurde 2017 im Rahmen der internationalen Plattform „shifting perspectives“ des Goethe Instituts zum Berliner Theatertreffen, zum IETM Festival nach München und zum MESS Festival in Sarajevo eingeladen. Außerdem waren sie seit 2008 regelmäßig mit einer Produktion beim FAVORITEN Festival in Dortmund zu Gast. Gemeinsam mit dem Jungen Theater in Bremen erhielten sie für die GLOBE OPERA-Reihe „OF COMING TALES“ eine Förderung im Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes. Zu Letzt arbeiteten sie an dem Projekt „IST DAS EIN MENSCH“ mit einem Team aus Kamerun, Madagaskar, Kongo und Deutschland im Rahmen der TURN Förderung der Kulturstiftung des Bundes zusammen. Im Juni 2020 hatten sie Premiere mit ihrem online Stück „GAIA-PROJEKT“ in Kooperation mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen, das in die Short-List des nachtkritik-Theatertreffens gewählt wurde. Zuletzt arbeiteten sie gemeinsam mit dem Berliner Komponisten Burak Özdemir und seinem musica sequenza Orchester an dem deutsch-türkischen Musikprojekt “KASSIA”, das im Oktober 2021 Premiere feierte.
Fabian Lettow
(*1978 in Essen) arbeitet seit 2005 als Autor, Regisseur, Dramaturg und Theaterwissenschaftler. Er studierte Geschichte, Theaterwissenschaft und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum und in Coventry, England. Von 2006 bis 2010 arbeitete Fabian Lettow als Dramaturg am Schlosstheater Moers. Er ist Mitbegründer von kainkollektiv und schreibt und inszeniert in dessen Rahmen eigene doku-fiktionale Texte und Szenarien, die häufig auf thematischen und ortsspezifischen Recherchen beruhen. Stammorte seiner Theaterarbeit sind der Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim, das Forum Freies Theater Düsseldorf, das Schauspiel Dortmund, das Schlosstheater Moers und derzeit auch das Schauspielhaus Bochum. Darüber hinaus entwickelte
er in den letzten Produktionen eine Reihe internationaler Arbeiten (in Polen, Kamerun, Kroatien), die z.T. auch in anderen Sprachen aufgeführt wurden und für die er die Übersetzungen (mit) verantwortete, darunter Inszenierungen in polnischer, französischer und englischer Sprache. Seine Theaterarbeit, die im Sinne der kainkollektiv-Arbeitsweise stets in Korrespondenz und Kollaboration mit unterschiedlichen Künsten, Künstlern, Orten und Medien sowie im Aufsuchen und Weiterspinnen von Spuren, Narrativen und Hinterlassenschaften der jeweiligen Geschichten und Geografien der Projektkontexte entsteht, versteht er als ein „Theater der Zeitgenossenschaft“. Fabian Lettow lebt in Bochum.
Mirjam Schmuck
(Jahrgang 1984), arbeitet seit 2005 als Regisseurin, Dramaturgin, Musikerin und musikalische Leiterin in Theaterproduktionen in Mülheim, Bochum, Dortmund, Moers, Stuttgart, Köln (zusammen mit Anna Viebrock und Händl Klaus), Varaždin und Krakau. In mehreren Produktionen stand sie als Performerin und Pianistin auf der Bühne. Nach dem Abitur studierte sie Theaterwissenschaft und Komparatistik an der Ruhr-Universität Bochum und der Université Charles-de-Gaulle in Lille. In Bochum leitete sie Seminare zu Marguerite Duras und zum zeitgenössischen Musiktheater. Ihre Theater-Arbeiten entwickelt sie im Spannungsfeld verschiedener musikalischer Stile und im Dialog mit zeitgenössischen sowie klassischen Musikern, Sängern, Komponisten, Elektro-Sound- und Hörspielkünstlern. Sie entwirft und spielt z.T. selbst die musikalischen Konzeptionen und Arrangements der kainkollektiv-Inszenierungen, inszenierte eine Kinderoper an der Dortmunder Oper und entwickelte jüngst zusammen mit dem kroatischen vrum performance arts collective die „zeitgenössische Barock-Oper“ No Logo Opera (Ringlokschuppen Ruhr, FFT Düsseldorf, HNK Varazdin, Perforacije Festival Zagreb) und die Musiktheater-Installation „54. Stadt – Im Westen Neues“ im Ringlokschuppen Ruhr. Ihre theatrale Suche gilt den Möglichkeiten zeitgenössischen Musiktheaters, die sie als „OPERationen für Zeitgenossen“ beschreibt. Mirjam Schmuck lebt in Bochum.
Hannah Busch
absolvierte ihren BA in Medien-, Kommunikations- und Kulturwissenschaften an der Universität Bremen. Ende 2019 beendete sie ihr Masterstudium Kulturmanagement und Kulturpädagogik an der HS Niederrhein in Mönchengladbach. Sie arbeitet seit 2017 regelmäßig beim düsseldorf festival! und bereits neben dem Studium freiberuflich als Produktionsleitung. Seit Beendigung des Masters arbeitet sie Vollzeit freiberuflich als Produktionsleitung für freie Ensembles im Tanz- und Theaterbereich. Seit Dezember 2019 ist sie als Produktionsleitung für das kainkollektiv tätig.