kainkollektiv

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Performance

DIE WAND

ein (Bewegungs-)Chorprojekt mit Frauen
nach Marlen Haushofer

Eine Frau findet sich eines Morgens im Gebirge durch eine unsichtbare Wand von der Zivilisation abgeschottet. Der Rest des Lebens scheint wie versteinert, unzugänglich. Lediglich einige Tiere und die Natur innerhalb ihrer plötzlich so geschrumpften Welt leisten ihr Gesellschaft.

DIE WAND von Marlen Haushofer ist längst zum Klassiker geworden, der auch heute nicht an Relevanz verloren hat. Die ambivalente Situation der Isolation der Hauptfigur, die Sicherheit und Bedrohung gleichermaßen bedeutet, entfaltet ein breites Spektrum an Bezügen, die von feministischer Selbstermächtigung bis hin zur aktuellen weltpolitischen Situation reichen. Nicht zuletzt beschwört DIE WAND eine Zeit nach der patriarchalischen, kapitalistischen Gesellschaft herauf.

In Auseinandersetzung mit dem Roman hat das Regieteam mit einem Ensemble aus elf Frauen einen Chor aus Bewegung und Sprache entwickelt, der eine zeitgemäße Überschreibung des Textes erschafft. Auf der Grenze zwischen Individuum und Kollektiv setzen sich die Darstellerinnen mit ihren persönlichen „Wänden“ auseinander. Was führt zum Bruch zwischen uns und dem Rest der Welt, und welche Ereignisse haben von einem auf den anderen Tag alles verändert? Die Darstellerinnen erzählen vom Überschreiten von oder dem Stoßen an geografische und persönliche Grenzen. Von der Isolation, die mit einer Diagnose oder dem Verlust eines geliebten Menschen einhergehen kann. Manche sehnen sich danach, die Wand zu durchbrechen, andere haben sie bereits hinter sich gelassen.

(c) Sebastian Hoppe
(c) Sebastian Hoppe
(c) Sebastian Hoppe
(c) Sebastian Hoppe
(c) Sebastian Hoppe
(c) Sebastian Hoppe
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(c) Sebastian Hoppe
(c) Sebastian Hoppe
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(c) Sebastian Hoppe
(c) Sebastian Hoppe
(c) Sebastian Hoppe
(c) Sebastian Hoppe

Von und Mit: kainkollektiv (Mirjam Schmuck & Fabian Lettow), Catherine Jodoin, Loxo Harazim, Tommaso Tezzele, Silvia Dierkes, Lena Iversen, Andreas Rösler, Franziska Baumann, Maria Buchmüller, Anni D., Katja Firker, Nina Houshmand, Ida Kranz, Natalia Obkhodskaia, Ute Schellenberg, Thembisile Vilakazi, Barbara Walz-Schneider, Caroline Woderich

Eine Produktion von kainkollektiv. Diese Inszenierung ist an der Bürger:Bühne am Staatsschauspiel Dresden entstanden.

Performance
Black Eurydice // Schwarze Eurydike // Eurydice Noire

Black Eurydice // Schwarze Eurydike // Eurydice Noire

Eine Gegenoper

„Als Eurydike aus der Unterwelt kommt, sind ihre Augen vom grellen Licht der Sonne so stark geblendet, dass sie für einen Augenblick, von dem sie nicht sagen kann, wie lange er andauert, nichts zu sehen vermag als SCHWARZ. Ein Schwarz indes, das alles enthält: alle Farben, alle Konturen, alle Geschehnisse, die vor ihrem inneren Auge jetzt vorbeiziehen wie bei einem Film, der im Zeitraffer abläuft. Ganz so wie es gemeinhin für den Moment des Sterbens überliefert wird, wenn das gesamte Leben in Bruchteilen von Sekunden noch einmal an einem vorüberzieht, bevor der Blick ein letztes Mal bricht. Ganz so sieht Eurydike jetzt alles noch einmal vor sich. Nur dass es sich bei diesem Moment nicht um ihren Tod handelt, sondern um ihre Wiedergeburt…“ (Auszug aus dem Stücktext)

In BLACK EURYDICE, einer transnationalen Musiktheater-Produktion von kainkollektiv, geht es um das Verhältnis der europäischen Gründung/Erfindung der Oper zu dem, was mit dieser Gründung systematisch ausgeschlossen wurde: die Position der Frau(en) & die zur gleichen Zeit (um 1600) einsetzende Kolonialgeschichte. Anhand der ersten modernen Oper Europas – Monteverdis „Orfeo“ (Mantua 1607) – geht kainkollektiv den genannten Ausschlüssen nicht nur auf den (Unter-)Grund, sondern entwirf eine (afro-)futuristische, feministische & postkoloniale GEGENOPER DER EURYDIKE. Fünf nicht-europäische, zeitgenössische Komponistinnen – aus Iran, Kamerun, Südafrika und Kanada – haben mit „BLACK EURYDICE // SCHWARZE EURYDIKE // EURYDICE NOIRE“ Monteverdis barocke Musik aus „Orfeo“, die als erste moderne Oper Europas gilt, mit visionären, zeitgenössischen, post-klassischen bis hin zu elektronischen Kompositionen überschrieben und dabei in einem feministischen Kompositions-Kollektiv zusammen mit kainkollektiv und weiteren europäischen wie nicht-europäischen Performerinnen eine völlig neue, vielstimmige Vision von der Zukunft des Musiktheaters entworfen – auch und nicht zuletzt als einer Neubefragung des patriarchalen Erbes der Kulturinstitution Theater/Oper und der Imagination einer anderen Geschichte seiner Zukunft.

(c) Daniela del Pomar
(c) Daniela del Pomar
(c) Daniela del Pomar
(c) Daniela del Pomar
(c) Daniela del Pomar
(c) Caram Kapp

Diese erfährt dabei in Form einer COMIC OPERA einen Teil ihrer Visualisierung – als digital gezeichnete wie live performte Version einer feministischen, doku-fiktionalen „Superheldinnen“-Geschichte. kainkollektivs „Superheldin“ BLACK EURYDICE ist dabei allerdings weniger daran gelegen, die „Welt zu retten“ wie ihre männlichen Helden-Pendants. Vielmehr geht es um die Vision einer Transformation verschiedener Welterfahrungen.

„Die ungemein vielschichtige, sinnlich überwältigende Musiktheater-Produktion ‚Black Eurydice‘ ist ein postkolonialer, multiperspektivischer, feministischer Gegenentwurf zum patriarchalischen, eurozentrischen Kulturerbe. ‚Black Eurydice‘ erzählt in rund 90 Minuten mit fabelhafter spielerischer Energie von der Überwindung des weiblichen und nicht-weißen Verstummens in einem aktuellen Parallel-Universum. Es ist jedoch vor allem ein ästhetisch höchst lebendiger, schwarz-ironischer Musiktheater-Comic mit spannenden Ausblicken in die Zukunft.“ (Elisabeth Einecke-Klövekorn, Bonn, 17. Oktober 2022)

Welche anderen Geschichten können wir uns von der (gestrigen/morgigen) Welt erzählen, die dem (kolonialen) Prinzip von Ausbeutung und Zerstörung, das seit hunderten von Jahren und bis in unsere turbokapitalistische Gegenwart hinein vorherrscht, eine andere Vision entgegen zu setzen vermögen? Vielleicht jene, die Eurydike aus der Unterwelt, in die sie bei Monteverdi stumm hinabfährt, von dort mit sich bringt: aus dem Untergrund, aus ihrem Schattendasein, aus dem wir sie in BLACK EURYDICE befreien und ins Licht treten lassen. Als vielstimmige Figur weiblicher Erfahrungen in einem vielstimmigen interdisziplinären und transnationalen Künstlerinnen-Ensemble, das davon erzählt, was Eurydike widerfahren ist – von der Zeit ihres ersten erzwungenen Verstummens bis in unsere Gegenwart hinein, in der aktuell weltweit die Rechte von Frauen – etwa die in der „Istanbul Konvention“ niedergelegten – wieder ernsthaft in Frage gestellt und ausgesetzt werden. Oder wie Claudia Hötzendorfer in ihrer Besprechung der Produktion in der Rheinischen Post schreibt: „Die Botschaft des kainkollektivs aus der Unterwelt ist deutlich: Die Gesellschaft braucht eine feminine Sicht auf die Vergangenheit, um die Gegenwart zu ertragen und sich für die Zukunft zu wappnen.“

Sprachen: Deutsch, Englisch & Französisch mit englischen und deutschen Übertiteln

Von und mit: Anelisa Stuurman, Anna Homann, Antje Kuhfeld, Bianca Künzel, Catherine Jodoin, Edith Voges Nana Tchuninang, Fabian Lettow, Hannah Busch, Henning Streck, Immanuel Bartz, Kerstin Pohle, Melissa Müller, Mirjam Schmuck, Nima Aghiani, Pélagie Alima, Richard Behrens, Sarah Bigdeli Shamloo, Silvia Dierkes, Vanessa Chartrand-Rodrigue, Zdravka Ivandija Kirigin

Gefördert vom Hauptstadtkulturfonds, der Kunststiftung NRW, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bochum. Ein Projekt von kainkollektiv in Koproduktion mit dem tak Berlin und dem FFT Düsseldorf.

Performance
THESMOPHORIA. THE NEW ANCIENT THEATRE

THESMOPHORIA. THE NEW ANCIENT THEATRE

Ein postantikes Theaterfest

Unter dem Titel THESMOPHORIA. THE NEW ANCIENT THEATRE lädt kainkollektiv nun zusammen mit einem Ensemble von internationalen Künstlerinnen dazu ein, in einer 30-stündigen Durational Performance dieses Fest nicht nur zu rekonstruieren, sondern für unsere aktuelle Lage neu zu erfinden. Auf den Spuren der Geschichte der Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin Demeter und ihrer von Hades geraubten, in die Unter- und Totenwelt entführten Tochter Persephone begeben wir uns auf die Suche danach, was uns diese mythische Geschichte über uns und unsere gegenwärtige globale Lage zu erzählen vermag. Und teilen, erlernen, probieren dabei unterwegs verlorengegangene Gesten und Rituale miteinander aus, die uns erlauben sollen, Visionen für ein „gutes Zusammenleben“ in einer nahen Zukunft nicht nur zu imaginieren, sondern auch auszutesten und zusammen zu feiern.

In Performances, Tanz, Musik, Film, Ritualen und gemeinsamen Workshops – den sogenannten Sorgeschulen/Schools of Care – werden diese Visionen lebendig und miteinander verhandelbar. Denn die Zuschauer*innen sind nicht nur zum Schauen und Hören eingeladen, sondern auch, wo dazu Lust und Interesse bestehen, zum aktiven Teilnehmen, Erleben sowie zum Bleiben. Wer mag, kann die vollen 30 Stunden mit uns und dem Ensemble im Theater verbringen, zusammen Zeit und Raum teilen, essen, gar im Theater übernachten. Es ist aber ebenso möglich, die Thesmophorien zu verlassen – und zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen und damit den 30 Stunden mit einem eigenen Rhythmus zu begegnen.

Damit dies möglich wird, möchten wir eine Reihe von Hinweisen und Empfehlungen im Vorfeld der Vorstellungen kommunizieren, die es erlauben sollen, sich auf den Besuch von THESMOPHORIA bestmöglich vorzubereiten.

Hinweise
Die Performance THESMOPHORIA lädt alle Interessierten herzlich ein, die Lust und Neugierde mitbringen, in der Neuerfindung eines antiken Theaterfestes die „Kunst der Versammlung“ zu erproben und in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung das Experiment zu wagen, Zeit, Raum und Rituale zwischen Kunst & Sorge miteinander zu teilen: WELCOME ALL TO THE NEW ANCIENT THEATRE!

Einstieg / Ausstieg
30h Durational Performance zum Schauen und Hören und aktiven Teilnehmen. Die 30h symbolisieren drei Tage von jeweils 10h. Im Folgenden finden sich die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten in die Performance. Ein Ausstieg ist selbstverständlich jederzeit möglich.

TAG 1: Die ersten 10 Stunden (Freitag, 01.11.24 17h bis Samstag, 02.11.24 03h)
1. Einstieg: Ankunft und Demeters Suche, 17h
2. Einstieg: Abend und Nacht über Eleusis, 21h

TAG 2: Die zweiten 10 Stunden (Samstag, 02.11.24 03h bis Samstag, 02.11.24 13h)
3. Einstieg, Erinnerungen an die verlorene Welt, 10h

Die dritten 10 Stunden (Samstag, 02.11.24 13h bis Samstag, 02.11.24 23h)
4. Einstieg: Wiedergeburt. Die antike Welt war niemals weiß, 17h
5. Einstieg: RETURN OF THE KING’S DAUGHTERS, 21h

Essen
Im Rahmen der Thesmophorien wird es gemeinsame Mahlzeiten geben (Freitag Abendessen, Samstag Frühstück, Samstag Abendessen), die Teil der Inszenierung sind. Zusätzlich ist das Mitbringen von Selbstverpflegung willkommen und möglich.

Sprachen
Die Thesmophorien sind gemäß ihrem internationalen Ensemble eine vielsprachige Veranstaltung. Wo immer notwendig, wird es Übersetzungen in Deutsch und Englisch geben.

Übernachten im Ringlokschuppen
Für das Übernachten im Theater stellen wir eine einfache Schlafmöglichkeit in Form eines Riesen-Sitzsacks (140x180cm) und einer dünnen Decke zur Verfügung. Das Mitbringen einer Isomatte, eines Schlafsacks und eines kleinen Kissens, sowie den üblichen Badartikeln empfehlen wir. Es gibt eine Garderobe mit Dusche, die verwendet werden kann. Die Garderobe und Dusche sind leider nicht barrierefrei.

Barrierefreiheit:
Zugang zu Eingang, Kasse, Foyer und Bühnen im EG barrierefrei
barrierefreies WC im EG
kostenlose Parkplätze direkt hinter dem Gebäude

Tickets gibt’s beim tak: Link

Bei weiteren Fragen zur Veranstaltung und zur Barrierefreiheit stehen wir unter nachfolgender Email-Adresse  zur Verfügung: info@kainkollektiv.de

(c) storkfoto
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Ein Projekt von und mit: Alexander Steindorf, Amal Omran, Anelisa Stuurman, Bianca Künzel, Catherine Jodoin, Edith Voges Nana Tchuinang, Fabian Lettow, Hannah Busch, Immanuel Bartz, Julie Ilner, Kristina-Maria Peters, Lefteris Papageorgiou, Lydia Polyzoi, Mariette Nancy Nko, Meret Mundwiler, Michael Wolke, Mirjam Schmuck, Nils Voges, Panos Strofalis, Patrick Dollas, Pélagie Alima, Phaedra Pisimisi, Ria Papadopoulou, Richard Behrens, Sara Bigdeli Shamloo, Shams Kassab, Silvia Dierkes, Vanessa Chartrand-Rodrigue und weiteren

Gefördert von dem Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kunststiftung NRW, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bochum.

Ein Projekt von kainkollektiv in Koproduktion mit dem Ringlokschuppen Ruhr, FFT Düsseldorf und dem tak Berlin.

Performance
RÜCKKEHR DER KÖNIGSTÖCHTER

RÜCKKEHR DER KÖNIGSTÖCHTER

Eine installative Hörspiel-Performance von kainkollektiv & den cosmic sisters

In RÜCKKEHR DER KÖNIGSTÖCHTER eröffnen kainkollektiv & die cosmic sisters einen Klangraum in Form eines begehbaren Hörspiels, das die Geschichten und Gesänge jener vergessenen/ausgelöschten „Königstöchter“ zu Gehör bringen will, die unsere weiße, männlich geprägte Zivilisationsgeschichte seit der Zeit der Antike stets aufs Neue zum Verschwinden gebracht hat.

In einer vollständig akustisch-musikalisch verfassten Sound-Landschaft erscheinen die Stimmen, Narrative, persönlichen Berichte & Soundscapes von Kulturen, die durch die westliche Kolonialgeschichte ausgelöscht wurden, in einer (afro)futuristischen & doku-fiktionalen Gegenreise durch Zeiten und Räume.

Zwischen Pop & Oper, indigenous chants & Electro entwickeln Künstler*innen aus Südafrika (ANNALYZER), Kamerun (ALIMA), Iran (9T ANTIOPE alias Sara Bigdeli Shamloo & Nima Aghiani) & Kanada/Deutschland (Vanessa Chartrand Rodrigue) – die kosmischen „Schwestern Medeas“ – gemeinsam „Songs of Future Care“ und laden das lauschende Publikum in einem 3D-Soundspace dazu ein, die eigenen (kulturellen/nationalen) Echokammern zu verflüssigen und in einer akustischen Geister- & Totenbeschwörung / Austreibung der Frage auf den klanglichen Grund zu gehen, die am Anfang wie im Fortgang des kolonialen Erbes stets am Horizont aufscheint: WHO OWNS HISTORY? Wessen Erinnerung zählt?

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung. Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, dem NRW KULTURsekretariat, vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR und der Stadt Bochum.