„Lebens- und Todesgöttinnen
Neben Gaia werden noch weitere Erd- und Urmütter, Fruchtbarkeits-, Lebens- und Todesgöttinnen als Zeuginnen aufgerufen, um jahrtausendealte Weiblichkeitsklischees zu belegen; die Frauen des „GAIA-Projekts“ fühlen sich angezogen und abgestoßen, genervt und fasziniert davon. Sie verkleiden und verfremden sich vor der Kamera mit bizarren, knallbunten Kostümen, übermalen und überzeichnen den weiblichen Körper, hüllen ihn in Schleier, Schmuck und Tüll – und kontrastieren diese schwelgerische, spielerische Üppigkeit mit dürren, bitteren, zornigen Worten über selbsterlebten Sexismus und Rassismus, über Ängste und Überforderung und nie erfüllte Wünsche. Diese Kontraste machen die eigentliche Stärke des Stückes aus.“
(nachtkritik. de Autorin: Frauke Adrians 27. Juni 2020)
„Ja, diese Produktion ist gelungen. Weil sie neben allem Aktivismus und politisches Statement eine große Poesie bereithält. Weil sie eine lose Geschichte erzählt, in der wiederum viele Geschichten enthalten sind. Weil sie vielfältige Bedeutungen auffächert und genau das ihr aktivistisches Projekt ist. Weil sie mythische Tiefe mit profanem Alltag verschränkt.“
(Deutschlandfunk Kultur heute 28.06.2020 Autorin: Christiane Enkeler)